Arbeit UND "Besser, nicht größer"


Verantwortung: Arbeit soll Sinn machen
Ethisches Verhalten: Besser, nicht größer

Arbeit soll Sinn machen. Wie viel und welcher Sinn soll aber in Erwerbsarbeit gesucht werden und wie steht es mit dem Sinn jenseits von Arbeit?


Arbeit ist ein nützliches Handeln, welches auf ein Ziel ausgerichtet ist, das außerhalb des Handelns liegt. Dieses Ziel muss wertvoll sein, soll die Arbeit Sinn machen. Wir arbeiten, um etwas herzustellen, um Bedürfnisse zu decken, um Geld zu verdienen, um Sozialprestige anzusammeln. Die Freude an der Arbeit erschöpft sich nicht in der Vollzugslust.


Gelingendes Leben und Zusammenleben ergibt sich aber in den seltensten Fällen nur aus der Erwerbsarbeit. Der Sinn des Lebens wird nicht selten jenseits der Erwerbsarbeit gesucht. Und den Sinn des Lebens muss jeder Mensch sich selbst geben.


"Sinn kann nicht gegeben, sondern muss gefunden werden." (Viktor Frankl)

„Sinn muss gefunden werden, kann nicht erzeugt werden.“ (Viktor Frankl)

„Es ist keine Schande sein Ziel nicht zu erreichen, aber es ist eine Schande kein Ziel zu haben!“ (Viktor Frankl)

 


Ethisches Verhalten: Langlebige Produkte
Verantwortung: Langlebige Produkte schützen Mensch, Tier und Umwelt

Wachstum

BESSER, NICHT GRÖßer!!

Wirtschaftliches Wachstum wird oft als Allheilmittel gepriesen. Doch es gibt Unternehmen, die sich bewusst gegen starkes Wachstum entscheiden. Entgegen der üblichen Erwartung gibt es auch Unternehmer, die sich für Geschäftsmodelle entscheiden, die ohne großes Wachstum auskommen. Sie setzten auf hohe Qualität, langlebige Produkte und enge Beziehungen zu Kunden und Partnerunternehmen.

Einige haben zudem den Anspruch, ihren Geschäftsbereich ökologisch nachhaltiger zu machen und ihren Kunden entsprechende Produkte anzubieten. Wieder andere wollen sogar die Rahmenbedingungen verändern, die unsere Art zu Wirtschaften heute prägen.



Die Brauerei Neumarkter Lammsbräu etwa beschäftigt in der Nähe von Nürnberg inzwischen 110 Mitarbeiter. In einem Markt, der zunehmend auf Wachstum und Verdrängungswettbewerb setzt, konnte das Unternehmen seinen Kunden vermitteln, dass Bier aus biologisch angebauten und regionalen Zutaten seinen Preis hat. Das kommt nicht nur der Firma und ihren Mitarbeitern zugute, sondern auch den regionalen Landwirten, die auf biologischen Anbau umgestellt haben, um Lammsbräu zu beliefern.

Die Firma zielt also nicht auf Wachstum, sondern auf Stabilität für 110 Mitarbeiter zusammen mit den Kunden und den Zulieferfirmen, beide aus der Region.

Ein ähnliches Konzept verfolgt die Möbelmacher GmbH aus dem fränkischen Kirchensittenbach. Als klassischer Handwerksbetrieb ist die Schreinerei zwar keinem Wachstumsdruck unterworfen, setzt jedoch mit ihren maßgefertigten, biologischen Möbeln aus regionalen Hölzern ein bewusstes Gegengewicht zu globalen Lieferketten und Massenproduktion.

Laut Herwig Danzer, einem der beiden Gründer, sind die Möbel noch nicht einmal teurer als qualitativ vergleichbare Produkte. Die Herstellung ist nur aufwendiger, da nicht fertige Bretter geliefert werden, sondern ganze Stämme aus den umliegenden Wäldern. Eine weitere Besonderheit der Möbel und Küchenkonzepte: Sie werden in Zusammenarbeit mit den Kunden entworfen.

Hochwertige und langlebige Produkte werden selten weggeworfen und durch Neukäufe ersetzt. Eines der von ihm untersuchten Unternehmen habe sich im Lauf der Zeit von einem Produzenten zu einem produktbezogenen Dienstleister gewandelt. "Die haben früher sehr langlebige Gebrauchsgüter hergestellt und leben heute hauptsächlich von der Überarbeitung ihrer Produkte", sagt Deimling. "Die Unternehmerin hat gesagt, dass diese Dienstleistung auch in Krisenzeiten stabil bleibt, weil es viel günstiger ist, Dinge überarbeiten zu lassen, als Dinge zu kaufen."



Langlebige Produkte, die repariert und überarbeitet werden – keine Wegwerfgesellschaft.

Nutzungsverlängerung statt Neuproduktion ist ein Thema, das auch in der Debatte um eine gesamtwirtschaftliche Abkehr vom Wachstum eine große Rolle spielt. Zum einen stößt das bisherige Wirtschaftsmodell an ökologische Grenzen. Zum anderen ist fraglich, ob sich in Deutschland und Europa überhaupt noch dauerhaft hohe Wachstumsraten erzielen lassen.

Gefragt für solche Initiativen sind vor allem Klein- und Mittelbetriebe. Sie können vor Ort die angestrebte Größe gemeinsam mit den Kunden und den Zulieferfirmen besprechen. Qualität statt Größe



Um mit Marktschwankungen umzugehen, setzen die Unternehmen auf verschiedene Strategien. „Viele Unternehmen bauen auf verlässliche Partnerschaften mit anderen, um wechselseitig Kapazitäten flexibilisieren und sich so stabiler aufstellen zu können“, so IÖW-Unternehmensexpertin Jana Gebauer. „Zudem positionieren sie sich jenseits von Standardprodukten und -leistungen, die tendenziell auf Märkten vertrieben werden, die vom ‚Wachsen oder Weichen‘ geprägt sind. Mit Produktinnovationen, Strategieentwicklung und Prozessqualität investieren sie bewusst in die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens – und das nach Möglichkeit ohne Kredite, sondern indem sie ihre Erträge reinvestieren. Oder sie nutzen alternative Finanzierungswege, die die soziale und ökologische statt der ökonomischen Rendite in den Vordergrund stellen. Den Wachstumsdruck, der durch herkömmliche externe Finanzierung entsteht, wollen sie möglichst vermeiden.“



Uns Konsumenten obliegt es, ein solches Unternehmen in unserer Gegend zu unterstützen.


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Verantwortung: Langlebige Produkte Reparieren statt Wegwerfen Wirtschaftlichkeit

Verantwortungsbewusst leben. Wirtschaftlichkeit-Verantwortung. Ethisches Verhalten.


Quellen