klein ist schön

Frage von Brigitte Prem: Was Bedeutet Für Sie "Klein ist schön"?


Verantwortungsbewusst konsumieren mit informiert Sein
Lebensqualität statt Konsumstress Klein ist schön Nicht größer, sondern besser

SICH EIN NEST SUCHEN, AUS DEM MAN ZWITSCHERN KANN

Lebensqualität statt Konsumstress?

Die permanente Beschleunigung und Steigerung der Leistungsanforderungen verbunden mit dem Dauerzwang zur Selbstoptimierung führen des Weiteren zu Versagensängsten und zur Befürchtung von immer mehr Menschen, nicht mehr mitzukommen, hinauszufallen. Seit einiger Zeit geht das Gespenst vom Nullwachstum um. Es sind die Schattenseiten des „Wohlstands“ in den Blick zu nehmen: die ökologischen und sozialen Verwerfungen, die er – sozusagen als Nebenfolgen – „produziert“. Das „ Konsummodell“ ist global nicht zukunftsverträglich und nicht nachhaltig. Zudem unterliegt es einem abnehmenden Grenznutzen in punkto „Glücksmehrung“. Mehr Güterbesitz bedeutet ab einem gewissen Niveau nicht mehr Zufriedenheit. Nicht von ungefähr wachsen daher Bewegungen, die sich dem Arbeits- und Konsumstress verwehren. Man mag einwenden, dass es sich bei diesen Initiativen der Beschränkung um Randerscheinungen handelt, um kleine Minderheiten, Menschen, die sich den „Luxus des Weniger“ leisten können. Das stimmt und stimmt nicht. Erstens waren es in der Geschichte immer Minderheiten, geistige Eliten sozusagen, von denen neue Impulse der Veränderung ausgegangen sind. Und soziale Erfindungen breiten sich - wie technische Erfindungen – durch Nachahmung aus. So werden die Bewegungen der freiwilligen Konsumreduktion sowie des bewussten Länger- oder auch Gemeinsam-Nutzens von Dingen auf die Märkte zurückwirken. Ein genereller Rückgang der Konsumnachfrage ist also durchaus denkbar. Ein Beispiel: Dass die jungen urbanen Schichten die Affinität zum Besitz eines eigenen Autos verlieren, zwingt die Autobranche bereits zum Umdenken. Zum zweiten macht es Sinn, den ökologisch gebotenen Wandel durch politische Rahmensetzungen so zu unterstützen, dass er für alle Bürger und Bürgerinnen nachvollziehbar und auch machbar wird. Nun gibt es freilich auch in den Wohlstandszonen der Welt (wieder) Mitbürger und Mitbürgerinnen, deren Haushaltskasse knapp ist. Ihre Kaufkraft ist in der Tat zu stärken. Doch insgesamt sind Alternativen jenseits simpler Wachstumsparolen anzudenken. Weniger Güterkonsum und damit weniger Ressourcenverbrauch, mehr freie Zeit für Tätigkeiten jenseits der Erwerbssphäre, eine hohe Qualität öffentlicher Güter von Bildung bis Kultur, dies wären Ziele einer Gesellschaft, die Lebensqualität neu definiert. Mehr von dem, was unserem Leben gut tut“, wie die Psychoanalytikerin Thea Bauriedl treffend formuliert. Der Charme der Strategie: Jeder kann mit dem Wandel beginnen. Die Politik wäre gut beraten, die Veränderungen wahrzunehmen und entsprechende Weichen zu stellen. Die betroffenen Unternehmen bzw. Wirtschaftsbranchen sind ohnedies dazu gezwungen.


Jeder kann mit dem Wandel beginnen.

 

Jeder kann

mit dem Wandel beginnen


Quellen