Sanfter Tourismus

Frage von Brigitte Prem: Was verstehen Sie unter sanften Tourismus?

Wenn man "sanft" reist, erlebt man Land, Leute und Natur intensiver. Wie reisen Sie "sanft"?


Verantwortung, Ethik, Kultur, eigene Kultur, fremde Kultur.
Verantwortung gegenüber der eigenen und gegenüber der fremden Kultur gehört zur Ethik

Sanfter Tourismus

Noch vor 30 Jahren ist man gereist, um Land und Leute kennen zu lernen. Heute reist man, um sich zu erholen oder um seinem Hobby zu frönen. Im Extremfall heißt das, man spielt Golf in Sri Lanka, also in einer Gegend, wo Golf-Rasen nur durch extremen Einsatz von Chemie und Benutzung von Wasser, das anderswo dringend gebraucht würde, möglich ist, oder fährt Schi in Gegenden oder zu Jahreszeiten, in der mit Schneekanonen eine Piste erzeugt werden muss.

 

Sanfter Tourismus (auch: "Nachhaltiger" Tourismus) ist eine Form des Reisens, die drei wesentliche Anliegen verfolgt:

  1. so wenig wie möglich auf die bereiste Natur einzuwirken bzw. ihr zu schaden,
  2. die Natur möglichst nah, intensiv und ursprünglich zu erleben,
  3. sich der Kultur des bereisten Landes möglichst anzupassen.

Mit dem sanften Tourismus könnte man einen Teil des Charmes des Reisens in früheren Jahren zurück gewinnen.

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Quellen

http://de.wikipedia.org/wiki/Sanfter_Tourismus

12.9.14

 

Wenn man "sanft" reist, erlebt man Land, Leute und Natur intensiver. Wie reisen Sie "sanft"?

Wenn Sie sich für sanften Tourismus interessieren, überprüfen Sie, wie viel Sie schon wissen oder vielleicht sogar beachten.
Geben Sie sich selbst eine Punktezahl für jede Frage von 1 bis 10!
 jjjWas verstehen Sie unter sanften Tourismus?
 iiiÜberlegen Sie, so wenig wie möglich auf die bereiste Natur einzuwirken bzw. ihr zu schaden, bevor Sie sich für ein Urlaubsziel und die Art zu reisen entscheiden?
 jjjInformieren Sie sich über die Natur, um sie möglichst nah, intensiv und ursprünglich zu erleben?
 jjjHaben Sie sich kundig gemacht, wie Sie sich der Kultur des bereisten Landes möglichst anpassen?
 jjjSind Sie bereit, zu Fuß und/oder mit dem Fahrrad Abenteuer zu erleben?
 jjjErkundigen Sie sich über sozialverträgliche und ökologisch nachhaltige Angebote Ihres Urlaubsortes?
 jjjLesen Sie Prognosen, wann wie viele Besucher zu erwarten sind, damit Sie sich Besuchszeiten und/oder Urlaubsorte aussuchen können, die die Lokalbevölkerung nicht überlastet?
 jjjÜberdenken Sie den Alkoholtourismus?
 jjjErkundigen Sie sich über Angebote für nachhaltiges Urlauben?
 jjjInteressieren Sie sich in freundlicher Weise für die Lebensweise der Lokalbevölkerung?

AUFLÖSUNG:
ßß        100 bis 80: Vor Ihnen muss sich niemand fürchten.
ßß          80 bis 60: Sie sollten sich überlegen, welcher der Punkte Sie betrifft.
ßß          60 bis 40: Versuchen Sie, drei Punkte zu verwirklichen!
ßß          40 bis 20: Versuchen Sie, ein oder zwei Punkte zu verwirklichen!
ßß          20 bis 00: Lassen Sie die Finger vom Alkohol!


Travnicek am Mittelmeer

 

       
 
 
 
 
 

Das Deck eines Mittelmeerschiffes. Zwei Deckstühle. Darauf zwei Österreicher. Es ist Vollmond, im Hintergrund Gitarrengeklimper.

Travnicek: missmutig Des is a Land! Schau S' da abi ...

Freund: Ja - und ?

Travnicek: Nix wiar a Salzwasser ... und die Gitarren! Net zum anhören ... Wann s' wenigstens Schrammeln hätten ... Und der Mond scheint an ins G'sicht ... es ist net zum Aushalten ...

Freund: Südliche Nächte, Travnicek?

Travnicek: Her'n S' ma auf mit dem Süden. In der Bahn is' ja noch gangen. Da hab ich kalte Schnitzeln mitg'habt von z'Haus. Und an Erdäpfelsalat im Glasl. Aber da herunt ... Diese Cevapcici wollen s', daß ich essen soll.

Freund: Was?

Travnicek: Na dö Hundstrümmerl - mit Zwiefel - und ka Schnitzel weit und breit- Ka Erdäpfelsalat ... Für das Geld, was ich da ausgib, halten s' mi am Wörthersee für an Ausländer ... und an guten Wein gibt's net. Nur so an Sauerrampfer und an Sliwowitz, an scharfen ... und mit niemand kann man sich unterhalten ... nur mit ihnen. Ka Ansprach ...

Freund: Jetzt steigt die Küste aus dem Wasser, Travnicek ...

Travnicek: Na, was brauch i des? Gibt's da a Strandcafe? Na! Und was für Leut? Tschuschen. Wann mi des Reisebüro net vermittelt hätt ...

Freund: Wären S' nach Italien g'fahren ...

Travnicek: Des kenn i ... Die Paradeiser und der Kaas staubt mir scho aus die Ohren außi ...

Freund: Na und die Sehenswürdigkeiten? Die Kultur, Travnicek!

Travnicek: Lassen S' mi in Ruh ... Zeigen S' mir a Ringstraßen in Italien!

Freund: Na und die Ruinen?

Travnicek: Was wollen S' denn? De san do hinig ... alles baufällig ... wann mi des Reisebüro net vermittelt hätt ...

Freund: Hätten Sie sich halt nach dem Norden vermitteln lassen. Ins Land der Mitternachtssonne, Travnicek!

Travnicek: Wollen S' mi pflanzen? Was brauch i um Mitternacht a Sunn ... ?

Freund: Na und die Fjorde?

 

Travnicek: verächtlich Fjorde! Nirgends kann ma baden ... Sowas wie das Gänsehäufel haben die dort net ... Und die Lappen? G'scherte im Pelz ...! Wann mi des Reisebüro net vermittelt hätt ...

Freund: Wie wär's mit Frankreich gewesen? Die Cote d'Azur, Travnicek!

Travnicek: Krumpendorf - aber haaßer ...

Freund: Das Casino ...

Travnicek: Heeren S', Stoßspielen kann i in jedem Kaffeehaus. Brauch i net an' Baccarat-Tisch gehen ... Und die Grace Kelly kann i im Rabenhof-Kino seh'gn ... Und was mir da zum Essen geben hab'n? Die Bouillon-a-baisse - a stinketes Gschlader ... ! Nicht zu vergleichen mit aner Gulaschsuppen ... Wann mi des Reisebüro net vermittelt hätt ...

Freund: Und was sagt Ihnen Spanien?

Travnicek: Offen gestanden - nichts. Die Stierkämpf' a matte Sache ... Simmering-Kapfenberg, das nenn i Brutalität ... Der Malaga is ka Heuriger ... und die Regierung? A Diktatur! Aber nix gegen 'n Hitler! Wann mi des Reisebüro net vermittelt hätt ...

Freund: Waren Sie in Griechenland?

Travnicek: Natürlich. Des scheenste, was' dort haben, is die Akropolis. Die schaut aus wie's Parlament. Da kann i mit'n - J-Wagen hinfahren und hab no die Pallas Athene davur. Wann mi des Reisebüro ...

Freund: Was lassen Sie sich denn dann immer vom Reisebüro vermitteln?

Travnicek: Was soll i denn machen? I bin der Chef!

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Quellen:


Merz, Carl/Qualtinger, Helmut: In: Eisbrecher

ÖBV Verlag 1998 Wien

 


Mit den Alpen geht`s bergab

1987 wurden die Alpen von fürchterlichen Naturkatastrophen heimgesucht. Am 1. Juli tobten schwere Unwetter über Bayern, Österreich und der Schweiz. Zwei Wochen später wurden 30 Urlauber unter einem Schlammstrom in den französischen Alpen begraben.

Naturereignisse sind nicht vorhersehbar.

  • Schutzlos ohne Bergwald: Waldsterben: Der Bergwald hat mit seinen Schutzfunktionen die Besiedlung der Alpen überhaupt erst ermöglicht hat.
  • Harmlose Eingriffe in den Naturhaushalt können sich verheerend auswirken.
  • In der Schweiz wurde durchschnittlich stündlich ein m² Boden zubetoniert. In Österreich fast 250 ha Wald.
  • In Hochgebirgen wurden Bergwälder abgeholzt.


Es stellt sich die Frage, ob die letzten Almen auch noch  das Straßennetz angebunden werden müssen, oder ob es nicht sinnvoller wäre, umweltschonende Erschließungsalternativen wie Materialseilbahnen zu fördern, die Almbauern für die daraus resultierende Erschwernis der Bewirtschaftung finanziell zu entschädigen und trotzdem einen Batzen Geld zu sparen, weil der Wegebau im Gebirge enorm teuer ist. 1)

Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene, Verkehrsvermeidung durch Abbau der arbeitsteiligen Wirtschaftsstrukturen und Belebung regionaler Wirtschaftskreisläufe wäre notwendig.
KAUF IM ORT.

Pläne des Verbands Deutscher Seilbahnen, künftig alle Skigebiete in den Alpen mit Schneekanonen auszurüsten, haben Umwelt- und Naturschützer alarmiert. Kunstschnee, darauf weisen Bodenkundler und Botaniker seit Jahren hin, wiegt zehnmal soviel wie eine natürliche Schneedecke und ist so verdichtet, dass kaum Luft durchdringt. Folge: Die labile Gebirgsvegetation verfault unter der Last, zumal Kunstschnee die ohnehin kurze Wachstumszeit weiter verkürzt. Beschneiungsanlagen verbrauchen bis zu 1000 Liter Wasser pro Quadratmeter Piste und über eine halbe Million Kilowattstunden Strom pro Saison. 1)

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Quellen:

1) Forster, Brigitte: „ Mit den Alpen geht`s bergab“ In: Eisbrecher ÖBV Verlag 1998 Wien


Projekte über gerechten Konsum der Modeschule Hallein von 2004 bis 2011


http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-9157660.html (12.09.2014)


Quellen

1) Forster, Brigitte: „ Mit den Alpen geht`s bergab“ In: Eisbrecher ÖBV Verlag 1998 Wien


Projekte über gerechten Konsum der Modeschule Hallein von 2004 bis 2011


http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-9157660.html (12.09.2014)

Merz, Carl Qualtinger, Helmut: In: Eisbrecher ÖBV Verlag 1968 Wien

http://de.wikipedia.org/wiki/Sanfter_Tourismus

12.9.14